Werkstatt - Raum

Wer ein Boot bauen will, braucht eine gute Werkstatt.

 

Hier finden Sie Informationen, was eine gute Werkstatt ausmacht.

Grösse

Der Raum sollte so lang und so breit sein, dass man ungehindert um das Boot herumgehen kann.

 

Ideal, aber nicht zwingend erforderlich ist es, wenn der Raum gross genug ist, dass man aus einer gewissen Entfernung und aus verscheidenen Richtungen über das im Bau befindliche Boot peilen kann. Ein- und Ausbuchtungen und andere Fehlerstellen sind so schnell und leicht zu erkennen. Wenn man diesen Platz nicht hat, hilft es auch, das im Bau befindliche Boot zu diesem Zweck ab und zu ins Freie zu transportieren.

Dabei kann eine mit Rollen versehene Helling gute Dienste leisten.

 

 

Diese mit Rollen versehene Bauplattform erlaubt das einfache Verschieben durch eine einzelne Person.

Feuchte

Der Raum sollte trocken sein. Alle Materialien ausser Metall nehmen Feuchtigkeit auf und speichern sie auch. Das kann die korrekte Verarbeitung behindern, beeinträchtigen oder völlig unmöglich machen.

 

  • Glasgewebe mit viel Feuchtigkeit verbindet sich schlecht mit dem Harz.
    Es bleibt nach dem Auftragen von Harz milchig und qwird nicht mehr transparent

  • Holz ist hygroskopisch.
    In unbehandeltem Zustand nimmt es Feuchte sehr rasch auf
    Die relative Feuchtigkeit im Holz darf 12% nicht überschreiten.

 

Die nachstehende Tabelle hilft dabei, das ohne teure Instrumente sicher zu stellen.

Diese Tabelle erhielt ich (Paul Luginbühl) vor vielen Jahren in der Holzfachschule in Biel.
Sie zeigt gut auf, wie stark der Einfluss von Temperatur und Feuchtigkeit auf Holz ist.

Temperatur

Auf der Tabelle oben ist zu sehen, dass die relative Luftfeuchtigkeit mit der Temperatur zusammenhängt. Warme Luft speichert mehr Feuchtigkeit als kalte Luft.

 

Wenn der Raum zu kalt ist, sind aber nebst der Feuchtigkeit und der Tatsache, dass das Arbeiten nicht unbedingt ein Vergnügen ist, auch noch andere Probleme zu erwarten.

  • Die von uns verwendeten Epoxydharze lassen sich am besten bei Temperaturen um die 20° Celsius verarbeiten. Bei tieferen Temperaturen werden diese Harze zähflüssig und die Aushärtungszeit erhöht sich erheblich. Zu tiefe Temperaturen bei der Verarbeitung können auch die Verbindungsfestigkeit negativ beeinflussen.

  • Alle PU Kleber und Leime mögen erhöhte Feuchtigkeit. Sie binden also bei sehr tiefen Luft- und Holzfeuchtigkeitswerten langsamer ab als sonst.

  • Beschichtungen mit Glasmatte und Epoxy erfordern zwingend eine angemessene und ungefähr gleiche Temperatur von Raum und Werkstück. Wird der Raum erst nach dem Aufbringen von Glasgewebe und Harz aufgeheizt, ist das Risiko des Scheiterns extrem hoch. Die nachträgliche Erwärmung des Holzes dehnt die im Holz enthaltene Luft aus. Wegen des an der Oberfläche zähe werdenden Harzes kann diese Luft nicht aus der Beschichtung austreten. Man bekommt dann mit Sicherheit die Luftblasen darin, die man eigentlich nie haben möchte.

    Darum immer und unbedingt das Arbeitsstück und den Raum vor der Beschichtung gemeinsam aufheizen. Nur so gibt es ein qualitativ gutes Ergebnis!